Die Projekte laufen, ein Meeting folgt dem Nächsten, man schlägt sich so durch die täglichen Routinen: Unterlagen für den Vertrieb bereitstellen, Abstimmung mit Agenturen, und die eigene Unternehmenswebsite muss auch gepflegt werden, zwischendurch schnell noch Social Media – das Netzwerk ausbauen. Der Tag ist wie immer vollgepackt. Da bleibt nur wenig Zeit für die Selbstdarstellung des Unternehmens, dabei ist gerade diese so wichtig. Warum man das Unternehmensprofil auf der eigenen Website nicht nachrangig behandeln darf, erkläre ich Ihnen in meinem folgenden Blogbeitrag.
„Also, wozu brauche ich denn eine ausführliche Profilseite? Reichen nicht nur die Kontaktdaten?", fragen Sie sich vielleicht. „Die Kunden sind doch an unserem Produkt interessiert, wer guckt sich denn das Unternehmensprofil an?" Das sind mehr als Sie denken. Ein kleiner Check bei Analytics oder einem anderen Analysetool verrät Ihnen, welche Seiten auf Ihrer Website am meisten besucht werden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Weg von der Startseite in 50% der Fälle auf die Profilseite geht. Das ist also die Hälfte aller Besucher, die sich, nachdem sie unser Produkt oder unsere Leistungen gut finden, darüber informieren wollen, mit wem sie es zu tun haben. Das Unternehmensprofil ist eigentlich so etwas wie die Visitenkarte Ihres Unternehmens oder der Lebenslauf in der Unternehmensvita. Der Kunde möchte uns kennenlernen, und der erste Eindruck entscheidet. Er entscheidet, ob wir ihm sympathisch sind. Unser Unternehmen zu seinen Wünschen passt. Wir möchten, dass der Kunde unsere Produkte kauft oder unsere Leistungen in Anspruch nimmt. Vielleicht ist es auch ein Bewerber, der sich über das Unternehmen informieren möchte. Dazu müssen wir aber Vertrauen und einen kompetenten Eindruck schaffen, also den Kunden davon überzeugen, dass wir die Richtigen für den Job sind.
Hinter jedem Unternehmensnamen steht ein CEO mit seinem gesamten Team, die das Unternehmen und somit die Marke repräsentieren. Die Website, und im Speziellen die Profilseite, sollte deshalb die Unternehmenspersönlichkeit widerspiegeln. Einige Tipps, wie man einen Brand entwickelt, haben wir in unserem Branding Guide für Sie zusammengestellt. Aber weiter zu unserem Beispielunternehmen: Zu dem Unternehmen gibt es eine Geschichte und viele Menschen mit vielen Aufgaben. Der Kunde möchte wissen, wen er da gerade anruft oder wem er eine E-Mail schreibt. Er möchte mehr über die Persönlichkeit des Unternehmens erfahren. Gerade heute in der digitalen Welt ist es schön, wenn man einen Namen zu der E-Mail-Adresse hat und im besten Fall noch ein Foto. Das schafft Vertrauen. Das macht sympathisch. Aber dazu später. Jetzt erst mal die Hard Facts.
Erst mal: Egal, wie Ihre Profilseite heißt, sie sollte zu dem Stil Ihres Unternehmens passen. Wie gerade schon erwähnt, transportieren Sie mit dem Aussehen der Website auch den Charakter Ihrer Marke, deshalb sollte auch die Wortfindung für die Profilseite entsprechend sein. Hier ein paar Beispiele:
Zunächst: Wer hats erfunden? Genau! Der Kunde möchte wissen, mit wem er es zu tun hat, also wer ist der oder die Gründer. Den Kopf des Ganzen kennenlernen, das ist vertrauensbildend. Denken Sie zum Beispiel mal an Herrn Hipp. Direkt ein Bild im Kopf – ein netter Mensch. Vertrauenswürdig. Geben Sie außerdem an, wann das Unternehmen gegründet wurde, wo der Standort ist und wo es eventuell Dependancen gibt. Können Sie schon an ein langjähriges Unternehmensbestehen zurückblicken, ist das ein direktes Synonym für Kompetenz und Glaubwürdigkeit, denn wenn sich ein Unternehmen schon so lange am Markt hält, muss es ja was taugen. Gibt es Ihr Unternehmen noch nicht so lange – nicht schlimm. Das gilt im Umkehrschluss nicht als Nachteil, denn dann ist die Gründungsidee noch jung und frisch. Legen Sie dann den Fokus im nächsten Abschnitt auf neuartige Methoden, die Sie verwenden, oder andere USPs Ihres Unternehmens. Zusätzlich kann man, je nach Unternehmen und Branche, auch Kenn- und Umsatzzahlen angeben. Auch dies ist sehr aussagekräftig, wenn Sie gut dastehen. Aber diese Zahlen müssen immer aktuell gehalten werden; Zahlen von vor drei Jahren sehen dann eher schlecht aus.
Schön ist es auch, wenn man das Leitbild des Unternehmens mit ein paar Worten beschreiben kann. Versuchen Sie zumindest ein oder zwei Sätze zu Ihrem Unternehmen zu sagen. Je ausführlicher Sie das Leitbild Ihres Unternehmens beschreiben, desto plastischer kann sich Ihr Kunde Ihr Unternehmen vorstellen. Ein paar Tipps zu gutem Storytelling gebe ich Ihnen im zweiten Teil des Blogbeitrags. Was nicht fehlen darf: Stellen Sie Ihr Team vor. Wie bereits erwähnt, ist es gut für die verschiedenen Abteilungen, zumindest einen Ansprechpartner zu haben. Wer möchte, kann auch das ganze Team vorstellen. Das gilt als sympathisch und ist für den Kunden sehr benutzerfreundlich. Am besten Namen, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Am allerbesten noch mit einem Foto.
Wichtig sind am Ende der Profilseite natürlich die Kontaktinformationen. Wenn der Kunde alles über das Unternehmen erfahren hat und zufrieden ist mit seiner Wahl, dann möchte er Sie im Idealfall kontaktieren. Das ist natürlich das Beste, was Ihnen passieren kann. Bieten Sie ihm an dieser Stelle ein Kontaktformular, mit dem er Sie schnell und einfach erreichen kann. Wie ein gutes Kontaktformular aussehen sollte, habe ich Ihnen in dem Blogbeitrag „So entwerfen Sie das perfekte Kontaktformular für Ihre Website" beschrieben. Sie sehen: auch mit den Hard Facts lässt sich schon eine Vertrauensbasis zum Kunden herstellen.
Hier noch mal die Hard Facts-Liste als Gedankenstütze:
Sie müssen für Ihr Unternehmen individuell entscheiden, welche Punkte Sie mit auf die Profilseite aufnehmen.
Benutzen Sie spezielle Methoden oder Verfahren in Ihrem Unternehmensprozess? Arbeiten Sie zum Beispiel mit agilem Projektmanagement? Verwenden Sie Kanban oder Scrum? Vielleicht eine spezielle Software, die Sie unverwechselbar macht? Haben Sie für Ihre Branche besondere Arbeitsweisen oder andere Alleinstellungsmerkmale? Oder Kooperationen mit anderen Firmen, eventuell schöne Joint Ventures, die auch Ihrem Kunden Nutzen bringen und für ihn interessant sein könnten? Wo werden Ihre Produkte produziert? Verwenden Sie besondere Materialien? Wie ist Ihre Corporate Social Responsibility? Bieten Sie freie Arbeitsplatzwahl oder Homeoffice? Wenn sich Bewerber auf Ihrer Seite umschauen, sind diese Informationen eventuell interessant. Oder wie ist die Enviroment Protection Responsibility?
Fragen über Fragen. Überlegen Sie einmal in Ruhe, was Ihr Unternehmen ausmacht und was Ihnen für Ihren Kunden wichtig erscheint. Da gilt es nicht sich selbst zu beweihräuchern, aber wenn es Dinge in Ihrem Unternehmen gibt, die für Ihren Kunden hilfreich sein könnten – raus damit! Gerade im Inbound Marketing ist es wichtig, dem Kunden einen Mehrwert zu bieten, aber das ist ein anderes Thema. Dazu finden Sie mehr in unserem E-Book „Die Grundlagen des B2B Inbound Marketing" oder in dem Blogartikel: „Inbound Marketing bringt das was?".
Kurz zusammengefasst, sollte Ihr Kunde auf der Profilseite erfahren, was Ihr Unternehmen so besonders macht und warum er ausgerechnet Ihnen den Auftrag erteilen sollte. Er muss schnell und einfach erfassen, was er von Ihrem Unternehmen erwarten kann. Im zweiten Teil zum Thema „Spannendes Storytelling für Unternehmen" erzähle ich Ihnen, warum Sie unbedingt gutes Storytelling auf der Profilseite einbinden sollten und warum eine gute Gliederung dabei wichtig ist.