Als ich vor einiger Zeit in Sri Lanka in Urlaub war, war ich begeistert von den neuen Eindrücken in diesem tollen Land. Aber nicht nur das Land, sondern auch die Schrift ist wunderschön. Geschwungene Linien und verschnörkelte Buchstaben ... aber lesen konnte ich diese fremdländische Schrift leider nicht. Ich war immer ganz froh, wenn auf den Straßenschildern und in den Speisekarten zumindest die englische Übersetzung zu lesen war. Ich bin dankbar, wenn ich Texte in einer Sprache angeboten bekomme, die ich auch verstehen kann. Im beruflichen Umfeld ist es deshalb kundenfreundlich, Produktinformationen in verschiedenen Sprachen bereitzustellen. Mehrsprachige Broschüren zum Beispiel sind dafür eine gute Lösung.
Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, ob eine mehrsprachige Broschüre überhaupt Sinn ergibt, oder ob es nicht einfacher ist, einzelne Broschüren für die verschiedenen Sprachen zu erstellen. War man früher aufgrund der Produktionskosten noch bestrebt, eine kompakte Broschüre zu erstellen, kann man heutzutage vergleichsweise günstig Broschüren produzieren. Bei mehrsprachigen Broschüren stellt sich auch immer das Problem, die verschiedenen Sprachen elegant unterzukriegen, ohne dass es gedrungen oder gequetscht aussieht. Es gilt auch zu bedenken, dass der Platzbedarf unterschiedlicher Sprachen bei gleicher Aussage sehr unterschiedlich sein kann. Deshalb erfordern mehrsprachige Broschüren ein möglichst variables Layout. Angesichts des Preisverfalls durch die Onlinedruckereien wären also einzelne Broschüren in verschiedenen Sprachvarianten und damit verbunden ein größeres Druckvolumen kein Problem mehr.
Der Nachteil von mehreren Broschüren in verschiedenen Sprachen ist, dass man zum Beispiel bei Aktualisierungen alle Broschüren dann auf den neuesten Stand bringen muss. Aus meiner langjährigen Erfahrung im Marketing in einem internationalen Unternehmen kenne ich auch die Logistik- und Lagerproblematik von Druckmaterialien. Für viele verschiedene Broschüren mit meist geringer Auflage benötigt man natürlich mehr Platz als für wenige mehrsprachige in höheren Auflagen. Wie es leider dann auch immer so ist, ist genau die Broschüre in der Sprache, die mit auf die Messe soll, aufgebraucht, oder nicht mehr aktuell und muss neu gedruckt werden. Einfacher ist dann eine mehrsprachige Broschüre in einer hohen Auflage, die dann großzügig verteilt werden kann. Außerdem muss die interne Lagerlogistik im Marketinglager so gestaltet sein, dass auch der Vertrieb dann die richtige Sprache schnell finden kann. Manchmal entsteht dann ein Platzproblem.
Gestalten Sie eine „Wendebroschüre“, das heißt, die Broschüre hat keine Rück-, sondern zwei Titelseiten und wechselt in der Mitte zur anderen Sprache. Zum Lesen der anderen Sprache muss die Broschüre dann um 180° gewendet werden.
Der Vorteil ist, dass jeweils alle Informationen übersichtlich in nur einer Sprache vorhanden sind und dennoch eine zweisprachige Broschüre vorliegt.
Teilen Sie die Broschüre in zwei Teile auf. So kann immer auf der linken Seite Sprache eins und auf der rechten Seite Sprache zwei dargestellt werden. Oder wählen Sie eine horizontale Teilung – die obere Hälfte der Seite Sprache eins, die untere Hälfte für Sprache zwei. Grafiken oder Fotos können in der Mitte platziert werden, sodass beide Sprachen in Bezug darauf drumherum gruppiert werden können. So sind beide Sprachen kompakt auf einer Seite zu finden.
Mit dieser Lösung findet sich der Leser schnell zurecht, da er immer an gleicher Stelle die Informationen in „seiner“ Sprache findet, ohne zunächst (wie bei der Wendebroschüre) seine Sprache suchen zu müssen.
Möchten Sie ein nicht ganz so strenges Konzept verfolgen, können auch einzelne zweisprachige Textblöcke in der Broschüre frei auf der Seite platziert werden. Diese Variante eignet sich besonders, wenn Erläuterungen zu Grafiken oder Bildern entstehen sollen. Innerhalb der Textblöcke können Sie die Unterscheidung der Sprache durch Schriftvarianten erreichen. Bei dieser Variante können unterschiedliche Textlängen der jeweiligen Sprachen gestalterisch am besten gehandhabt werden.
Differenzieren Sie die verschiedenen Sprachen durch die Farbigkeit der Schrift. Zum Beispiel klassisches Schwarz und die andere Sprache in Unternehmensfarbe (sofern diese für den Druck geeignet ist). Damit kann die CI noch mal unterstützt werden.
Eine andere Möglichkeit wäre, je nach Spaltenraster der Broschüre, den Schriften unterschiedliche Breiten zuzuordnen. Die Schriften erhalten damit eine unterschiedliche Gewichtung durch die Schriftgröße.
Eine dritte Möglichkeit, durch die Veränderung der Schrift die Mehrsprachigkeit zu gestalten, ist der Einsatz von unterschiedlichen Schnitten der Schrift, das heißt, eine Sprache normal und die andere zum Beispiel kursiv darzustellen.
Wenn Sie die Schrift durch Farbigkeit oder Größe variieren, können auf einfache Weise, die verschiedenen Sprachen leicht unterschieden werden. Die Unterscheidung kann auch durch die Wahl verschiedener Schriften erreicht werden. Diese Auswahl sollte dann sehr bewusst getroffen werden, um ein gelungenes Gesamterscheinungsbild zu erreichen.
Wie Sie lesen konnten, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, zwei (oder auch mehr) Sprachen elegant in einer Broschüre unterzubringen. Die Krux dabei ist, das entwickelte Konzept stringent in der Broschüre umzusetzen. Ob es für Ihr Unternehmen Sinn ergibt, mehrsprachige Broschüren einzusetzen oder lieber die Broschüren in einzelnen Sprachen zu erstellen, muss individuell entschieden werden. Möchten Sie mehr Beispiele für Broschüren von vierviertel sehen, lesen Sie hier. Gerne beraten wir Sie auch zum Thema mehrsprachige Broschüren.